Als Orthofoto wird eine maßstabsgetreue Darstellung der Erdoberfläche bezeichnet. Die Bezeichnung leitet sich ab von der griechischen Vokabel „orthós“. Sie gibt an, dass Orthofotos aus der optimal senkrechten Perspektive gemacht werden. Das ist notwendig, um bei dieser Art der Ingenieurvermessung Verzerrungen zu vermeiden. Früher wurden dafür hochauflösende Fotos in Kombination mit der Radartechnik verwendet. Inzwischen kommt auch hier der Laserscanner zum Einsatz, weil seine Messergebnisse besonders präzise sind.
Drohnen sind wichtige Hilfsmittel beim Orthofoto erstellen
Die ersten für die breite Allgemeinheit zugänglichen Abbildungen der auf der Erdoberfläche vorhandenen Strukturen lieferte Google Earth. Doch sie sind für viele Zwecke nicht ausreichend. Gründe dafür sind die fehlende Präzision in Kombination mit der Tatsache, dass sie nur in größeren Abständen aktualisiert werden. Google nutzt in der Hauptsache Aufnahmen, die entweder von einem Helikopter aus oder von einem Heißluftballon aus gemacht werden. Seit einiger Zeit gesellen sich Satellitenaufnahmen dazu.
Wir erstellen Orthofotos, indem wir in den gewünschten Regionen Befliegungen mit Drohnen (Quadrocopter oder Hexacopter) durchführen. Ihre geringe Baugröße und Beweglichkeit stellt sicher, dass nahezu jeder Ort aus der optimalen 90-Grad-Perspektive heraus mit dem Laserscanner und den Kameras erfasst werden kann. Aus den Messdaten der Laserscanner und den Bildern der ebenfalls mit an Bord befindlichen Kamera werden von speziellen Programmen Rasterkarten errechnet, die anschließend als Ausdrucke oder in digitaler Form an die Kunden übergeben werden. Den jeweiligen Fokus des Kartenmaterials bestimmt der Kunde. Beispiele sind vorhandene Bebauungen, die Erfassung von Infrastrukturen oder landwirtschaftliche Aspekte.
Drohnen machen das Laserscanning der Erdoberfläche deutlich preiswerter als bei Befliegungen mit Zeppelinen und Hubschraubern. Außerdem können wir mit den Drohnen wesentlich umweltfreundlicher Orthofotos erstellen, weil sie von Elektromotoren angetrieben werden. Diese lassen sich mit dem Strom aus erneuerbaren Energien speisen und geben keinerlei Treibhausgase ab, wie das vergleichsweise bei den Verbrennungsmotoren von Hubschraubern der Fall ist.
Orthofotos als eine Variante der Ingenieurvermessung
Die beim Laserscanning der Erdoberfläche bei den Überflügen gewonnenen Daten fließen beispielsweise ins Liegenschaftskataster ein. Hier kann geprüft werden, ob die Errichtung von Gebäuden so erfolgt ist, wie es in der Baugenehmigung erlaubt wurde.
Außerdem liefern die per Laserscanner in einem Orthofoto erfassten Daten die Grundlage zur Erstellung von maßstabsgetreuen Straßen- und Stadtplänen. Sie machen es möglich, aus der Luft die Breite von Straßen und künstlich angelegten Flussläufen zu prüfen. Auch für die Erstellung und Pflege der Flächennutzungspläne der Kommunen sind diese Formen der modernen Ingenieurvermessung per Laser und Drohne inzwischen unverzichtbar.
Ein weiterer Aspekt darf ebenfalls nicht vergessen werden. Das Laserscanning der Erdoberfläche liefert nützliche Daten für die Planung des künftigen Ausbaus der Nutzung erneuerbarer Energien. Mit den Befliegungen und den daraus abgeleiteten Orthofotos können beispielsweise Flächen erkundet werden, die sich für die Errichtung von Solarkraftwerken oder den Bau von Staudämmen für Wasserkraftwerke eignen.
Dabei erweist es sich von Vorteil, dass vom Laserscanner auch die Geländestrukturen (Neigung, vorhandene Erhebungen und Flüsse) direkt erfasst werden können. Solche Aspekte haben erhebliche Auswirkungen auf die Kosten der Erschließung von Flächen für Solarkraftwerke, Stauseen und jede andere Art der Bebauung.
Die Orthofotos werden direkt aus der 3D-Punktwolke abgeleitet.
So können Sie auch jederzeit nachträglich beliebige Grundrisse oder Schnitte aus dem 3D-Scan ableiten.